Bad Säckingen – Dass Musik die Nationen und Epochen verbindet, zeigte der Orchesterverein Bad Säckingen in seinem eindrücklichen „Konzert für den Frieden“ am Sonntag in der gut besuchten Heilig Kreuz-Kirche. Dirigent Klaus Kunzmann ging in seiner Begrüßung auf das Programm ein, mit dem das Orchester den Friedensaspekt „mit musikalischen Mitteln“ weitertragen möchte.
 

Zum Auftakt überzeugte das Orchester in Luigi Boccherinis vierter Sinfonie, seiner bekanntesten mit dem Beinamen „La casa del diavolo“. Am Dirigentenpult stand Martin Angell, Co-Dirigent des Orchesters, in einer auffallenden blauen Jacke, die, wie er einleitend erklärte, gut zur Boccherini-Zeit passe, „das hat man so ähnlich damals getragen“. Angell übernahm auch souverän die solistischen Cellostellen im zweiten Satz. Schwungvoll, frisch, mit konzertanter Verve und Vitalität ging das mit Streichern, zwei Hörnern und zwei Oboen besetzte Orchester diese Sinfonie aus dem 18. Jahrhundert an. Besonders zupackend, zügig und furios im turbulenten Geschehen klang der letzte Satz Allegro con moto. So gelang ein beeindruckendes Plädoyer für den einfallsreichen Komponisten des galanten Stils, den man den „mediterranen Haydn“ nennt.

Noch ein bisschen den Einfluss von Boccherini ließ das von Martin Angell neu geschriebene Konzert für Cello und Orchester hören, das bei diesem Anlass seine Uraufführung erlebte. Angells Cellokonzert, in dem er selbst als Solist hervortrat, steckt voller Spielfreudigkeit und Einfallsreichtum, klingt munter und unterhaltsam, hält aber auch für Solist und Orchester einige klangliche und spieltechnische Herausforderungen parat.

 

Romantisch und schwelgerisch wurde es in der Meditation von Tschaikowsky, die in einem Arrangement für Solovioline und Streicher von Kaspar Ewald erklang. Die Solistin Iris Ewald-Tillner aus Basel spielte die sehnsuchtsvolle Melodie mit berührendem Geigenton, voller Wärme und sehr kantabel. Überaus klangschön und sanglich ließ sie ihren Geigenton aufblühen. Die nobel, ausdrucksvoll und empfindsam spielende Violin-Solistin und das mit weichem Streicherklang aufwartende Orchester hatten für den Schluss das bewegendste Stück aufgehoben...

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